Sportbericht 2019

2019 war ein erfolgreiches und spannendes Jahr für das Sportprogramm iThemba Labantus. Das Jahr begann mit einem Höhepunkt. Denn im Februar konnten wir endlich den lang ersehnten und hart erkämpften Philipp Lahm Platz eröffnen. Unsere Ehrengäste waren das Ehepaar Doppler, der Namensgeber des Platzes, Philipp Lahm und die Vertreter der Philipp Lahm Stiftung.

 

 

 

 

 

 

 

Der neue Sportplatz hat uns viele neue Möglichkeiten gegeben. Seit der Eröffnung fand dort jeden Samstag unsere Juniorliga statt.
Die Juniorliga ist in dieser Form einzigartig in Philippi. Zwölf Clubs haben in dem Wettbewerb, der in drei Altersklassen unterteilt ist, teilgenommen.
Um die 360 Kinder tummelten sich deshalb jeden Spieltag auf dem Fußballplatz. Gleichzeitig fand unsere Netballliga statt.
Hier haben neun Vereine und ca. 260 Kinder bzw. Jugendliche teilgenommen.

Zu Beginn und am Ende des Jahres hatten wir jeweils ein großes selbstveranstaltetes Fußballturnier auf unserem Sportplatz. Von U8 bis U14
haben alle Altersklassen daran teilgenommen. Zu den Turnieren um die 400 Kinder.

Zudem nehmen unsere Teams an externen Turnieren, teilweise auch mit professionellen Teams, teil. Bei einem Großteil der Turniere haben wir
immer sehr gut abgeschnitten. Darin spiegelt sich auch die gute Arbeit der Coaches wider. Ein Ziel, welches wir verfolgen und auch schon teilweise
erreicht haben, ist, junge Talente zu fördern, um sie dann an größere Vereine weiterzuleiten.

Fußball und Netball machen wir regelmäßig Ausflüge mit den verschiedenen Teams. Wir gehen wandern, an den Strand oder Surfen. So
ermöglichen wir den Kindern aus dem Township herauszukommen und die Seiten Kapstadts zu entdecken, wo sie sonst selten oder gar nicht hinkommen.
Zum Ende des Jahres ging es zum Beispiel für 20 Jugendliche auf ein Camp nach Worchester, wo sich in der Natur entspannen konnten und viele neue Sachen
gelernt haben. Der wichtigste Ort für die sportbegeisterten Heranwachsenden ist aber das Center selbst. Denn dieses dient ihnen als „Zweites Zuhause“. Inmitten des
Townships Philippis, mit seinen stets präsenten Attributen Kriminalität, Perspektiv- und Hoffnungslosigkeit, haben die Kinder und Jugendlichen einen
Ort der Zuflucht und Sicherheit.

Bei uns können sie auf ein offenes Ohr, Beratung und weiterführende Hilfe zählen, wenn es Probleme gibt. Denn auch, wenn der Sport als Beschäftigung
dient und das Center versucht, mit diesem und mit anderen Angeboten die Heranwachsenden vor dem Abrutschen in Kriminalität,
Drogenabhängigkeit, etc. zu bewahren. Am Ende sind es die Kinder und Jugendlichen selbst, die ihre Entscheidungen treffen und so ihren Weg
bestimmen. Aber auch, wenn dieser Weg zunächst in die falsche Richtung führen sollte: Das Center steht seinen Schützlingen bei und
versucht sein Bestes, wenn Tiefpunkte und schwierige Phasen die Kids belasten. Wir haben, zum Beispiel, einen Jungen, der drogenabhängig
geworden war, zum Entzug eingeliefert, Einzelberatung organisiert und ihm so sehr weitergeholfen. In einem anderen Fall ist die Hütte einer Familie
abgebrannt, deren Kind das Center besucht. Hier konnten wir Spenden verschiedenster Art akquirieren, die der Familie zu Gute kamen. Als bei einem
anderen Kind die Mutter verstorben ist, standen wir ihm emotional zur Seite und haben Organisatorisches übernommen.

Eine Problematik, die viele Jungs im Center betrifft, ist die fehlende Vaterfigur. Oftmals sind die Mütter alleinerziehend, das positive männliche Vorbild des
Vaters fehlt. Zu viele Heranwachsende sehen die Mitgliedschaft in einer Gang als Zeichen von Männlichkeit. Dem gegenüber stehen die Trainer, die für
manche Jugendliche die fehlende und wichtige Funktion als Vorbild übernehmen. Außerdem haben wir einen Jungen aus dem Sportbereich zu
einem Boys to Men Camp geschickt. Hier wird den jungen Männern beigebracht, die eigenen Probleme anzunehmen, Emotionen rauszulassen und
sich selbst zu verstehen. Dadurch sollen die Teenager lernen, die richtigen Entscheidungen zu treffen und den richtigen Weg im Leben einzuschlagen.

Das Sportprogramm bildete auch 2019 wieder ein Gegengewicht zu den negativen Einflüssen des Townships. Deswegen werden die Kinder am Ende des
Jahres bei einer Zeremonie mit Zertifikaten und Preisen dafür ausgezeichnet, dass sie regelmäßig teilgenommen haben. Dadurch haben sie sich bewusst
gegen die im Township herrschende Kriminalität entschieden, gegen das Konsumieren von Drogen und gegen die Mitgliedschaft in einer Gang.
Und daran wollen und werden wir auch im nächsten Jahr anknüpfen. All diese Programme, Projekte und Maßnahmen wären ohne die großzügige
Unterstützung unserer Sponsoren nicht möglich. Dafür möchten wir uns an dieser Stelle herzlich bedanken.